es ist einfach nur traurig, dass in deutschland die einzige möglichkeit, seinen unmut über die politik und die politiker zu äußern, in protestwahlen besteht. oder galubt hier irgendjemand, durch demos etwas erreichen zu können? es wird sich auch nicht ändern, solange die parteien jegliche weitere mitbestimmung der bürger unterbinden. solange wir nicht wie in anderen ländern auch zwischen zwei wahlen mal nach unserer meinung gefragt werden (bürgerentscheid), wird es genauso weitergehen. da herrscht ja nun wirklich einmal konsens zwischen den parteien (grüne sind auch dabei).
der geist der da spricht:
wer so blöd ist, uns zu wählen, den darf man ja nun wirklich nicht über wichtige dinge entscheiden lassen!
und wahlkonsequenzen?
erst werden einige minister über die klinge springen oder gesprungen werden, und dann ist doch alles wieder gut.
warten wir auf die kommunalwahlen in nrw.

wünsche ich mir dann noch eine Telefonumfrage alle 11 Monate, eine TED-Umfrage samstagabends und e-voting gegen 17:00 außer an bundeseinheitlichen Feiertagen.

solange immer nur die studenten (+ nich mal mehr die) und gewerkschafter auf die strasse gehen wird das auch nix.

aber wenn 11 millionen stammwähler der sozialdemokraten es vorziehen auf dem fetten hintern sitzenzubleiben anstatt am sonntag ein paar schritte in die nächste realschule zu machen... naja. was soll man sagen. die habens nicht besser verdient. aber ich muss im selben sch&%ssland wohnen.

inhaltlich stimme ich ihnen, was die derzeitige politische stimmung angeht, zu, nur glaube ich, dass mit einem mehr an wahlen (bürgerentscheid) nicht unbedingt eine größere mitbestimmung der bürgerInnen einhergeht - hierzu fehlt in vieler hinsicht das interesse und vor allen dingen die bereitschaft der bürgerInnen, sich zu engagieren.
ich bewege mich im umfeld der grünen und habe allen respekt vor den 12 abgeordneten, die sich seit jahren mit den festgefahrenen politstrukturen im stadtparlament herumschlagen. ihr engagement ist freiweillig und ehrenamtlich, sie arbeiten sich, neben der teilnahme an der stadtverordneten-, parteiversammlungen und betreuung eines wahlstandes ..., in die materie des haushaltes, der städteplanung, der jugendhilfe etc. ein und versuchen in den entsprechenden ausschüssen ihre anträge erfolgreich einzubringen. So langsam, wie sich da was bewegt, um so größer und heftiger ist die kritik, die sich seitens der wähler der grünen äußert - besonders dann, wenn es sich um die bewältigung von problemen vor der eigenen haustür handelt. 'Ihr tut ja nix' ist die floskel, die das eigene nichtstun kaschiert. Wenn alle kritiker des systems nur die hälfte ihres eifers zu schimpfen in ein politisches engagement kanalisieren würden, bestünde die hoffnung auf veränderung. die grünen suchen händeringend nach aktivistInnen - die bei einem wahlergebnis von 23,5 % - helfen, die zustimmung der wählerInnen in politische verantwortung umzusetzen.