R.I.P.
Donnerstag, 11. März 2004
der tod eines menschen ist eine tragödie, aber der tod von millionen nur eine statistik.(stalin)

.

" Sollte ich noch nicht tot sein – bitte
keine Wiederbelebungsmaßnahmen!
Bitte! Auf gar keinen Fall!
Das verbiete ich!
Ich ertrage mich nicht mehr und will und kann deswegen nicht mehr weiterleben.

Ich weiß gar nicht, warum ich zu Dr. ----------- gesagt habe, dass ich mir das erst überlegen muss. Da gibt es überhaupt nix zum überlegen!
Natürlich werde ich mich nirgendwohin begeben, um mich in Sicherheit zu bringen. Wozu? Nachdem ich – mal wieder – alles zerstört habe! Immer wieder das gleiche Schema. Erst alles mühsam wiederaufbauen und dann innerhalb kürzester Zeit in Schutt und Asche legen. Nun ist´s genug. Ich hab auch gar keine Kraft mehr dazu. Das war schon beim letzten Mal, als ich zu ---------- ging, für mich nicht mehr zu erhoffen gewesen. Und als ich dann nach insgesamt fast 3 Jahren (mit kurzer Unterbrechung) von dort fortging und anfing zu spüren und auch langsam daran zu glauben, dass ich doch noch in der Lage bin, ein einigermaßen „normales Leben“ zu führen, da habe ich mir geschworen!: sollte ich jemals wieder Rückfällig werden, dann war´s das! – Es grenzt an ein Wunder, dass ich, ein ehemals „hoffnungsloser Fall“ es doch noch mal geschafft hatte, eigenverantwortlich und nüchtern zu leben. Ich glaube – niemand! – (außer vielleicht meine Eltern, aber selbst die fühlten sich – glaub ich jedenfalls – irgendwann nur noch hilflos und verzweifelt), hat damals noch irgendeine Hoffnung für mich gehegt. Und das mit Recht! – Ich war immer wieder, von einer Sekunde zu anderen, völlig unberechenbar! – Fast so was wie umgeschaltet – aus der oft monatelangen, z.T. sogar Jahren, vernünftig und klar denkenden, zuverlässigen -------- wurde innerhalb kürzester Zeit ein nicht wieder zuerkennendes Individuum, dem niemand über den Weg trauen konnte. Unzuverlässig, diebisch wie eine Elster, unglaubwürdig und meistens waren dann natürlich auch Drogen mit im Spiel. Diesen Umschwung, innerhalb völlig kurzer Zeit, ohne einen – auch für mich selbst, nicht erkennbaren Grund, so völlig umzuschalten, richtig verrückte Sachen, z.B. nach jahrelanger, überzeugter! Abstinenz plötzlich wieder Drogen zu nehmen! Oder von einer Sekunde zur anderen plötzlich alles hinzuschmeißen oder auch nur liegen und stehn zu lassen, um irgendwas völlig anderes zu machen. Oder auch gar nichts zu machen. – Das habe ich selber bis heute nie verstanden, warum das passiert oder immer wieder so kommt. Warum ich es letztendlich mache, gerade auch jetzt in Bezug auf Drogen – trotz allem Wissen und zum Schluss auch einer selbstverständlichen Abstinenz, trotz eingebauter Sicherungen! Hat sich mein ganzes Denken innerhalb weniger Stunden vollständig gewandelt. Ich war mir dessen bewusst, dass es der Anfang vom Ende ist, wenn ich jemals wieder zu Drogen greife! Gerade dieses Wissen hat mir in den letzten Jahren des öfteren beim Nüchternbleiben geholfen. – Diesmal war es anders. Es war so was wie eine endgültige Resignation, für die kein aktueller Grund bestand, außer der Tatsache, dass ich diese Leben als sehr anstrengend und freudlos empfand. Immer noch, nach so vielen Jahren, war eigentlich alles Qual für mich. Ich hab versucht durchzuhalten, mir selber immer wieder gesagt, irgendwann wirst du auch wieder glücklich sein, aber so recht dran glauben konnte ich nicht. Ich hab alles versucht, diesen Gegensatz in mir zu bekämpfen, mit allen Mitteln. Irgendwann war mir klar, das dieses zerstörerische schon auch ein Teil von mir ist, mit dem ich leben muss. Also hab ich versucht, mich so gut es geht, dagegen abzusichern. Gruppe, Psychologe, mit lieben Freunden den Kontakt pflegen, der Kontakt mit meinen Kindern wieder einigermaßen hergestellt, eine interessante Arbeit, alles in allem ein zufrieden stellendes Umfeld. Und trotzdem war alles ein Qual. Oft hätte ich mich am liebsten nur irgendwo verbarrikadiert und nichts und niemanden gehört oder gesehen. – Eigentlich hatte ich immer schon das Gefühl – von klein auf – hier nicht richtig zu sein. Als wenn das nicht meine Welt wäre. Nach all diesen, letztendlich immer wieder fehlgeschlagenen Versuchen, mit meinem Leben klarzukommen, irgendetwas daraus zu machen, mag ich nun einfach nicht mehr! Was sollte ich denn auch tun, etwa noch mal eine Therapie machen, das ist doch völliger Quatsch, schließlich weiß ich alles, kanns nur nicht daerhaft anwenden. Und weiter so dahinvegetieren – nein, auf keinen Fall.
Ich weiß, es ist nicht fair, denen gegenüber, die mich lieb haben, die an mich glauben, die mir wichtig sind.
Ich weiß es ist völlig egoistisch und auch feige, aber ich habe keine Kraft mehr. Außerdem bin ich davon überzeugt, dass es für alle beteilgten so am besten ist! Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecke ohne Ende.
Ich möchte allen danken, die mir nahe standen. Ich hoffe, Ihr könnt mir verzeihen. "

ich bin ergriffen und gleichzeitig ist es gut so, wie es ist
sie hat uns verlassen, erfolgreich....

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Ergriffen, das bin ich auch.

Wie man aber meinen kann das es gut ist, wenn ein Mensch gewaltsam aus dem Leben scheidet, bleibt mir hoffentlich immer unverständlich. Die im Abschiedsbrief gezogene Bilanz liest sich wahrhaft niederschmetternd. Menschen, die sie kannten werden sie trotzdem vermissen. Sie wird ihnen fehlen. Warum? Sicher nicht deshalb, weil es gut ist, das sie nicht mehr lebt.

Bedenken Sie beim lesen des Abschiedsbriefes: Die gleiche Person hätte (andersrum subjektiv) ihr Leben auch als hervorragend bezeichnen können, abgesehen von gelegentlichen Drogenausfällen.

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sie hatte es über die jahre immer wieder versucht, das leben auszuhalten, es war ihr nicht möglich, sie hat sich entsetzlich gemartert und gequält.
die wortwahl "gut" ist die, die sie selber gewählt hat, in dem unveröffentlichen, persönlichen teil...

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traurig das.

Ich kann aber schon verstehen das jemand aus welchen gründen auch immer seinem leben ein ende setzt. Eine wichtige freiheit die man besitzt wie ich fnde.

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das finde ich auch, die ultimative freiheit. freier kann man gar nicht sein, als darüber entscheiden zu können (aber ich möchte nicht missverstanden werden (philosophische abschweifung): dazu gehört zb auch seine verpflichtung zu kennen - faulheit ist nicht freiheit)

edit: man kann freier sein, aber es ist eben die ultimative freiheit, selbst wenn man unter zwängen, erniedrigung, unfreiheit lebt.

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ich denke, es ist sogar die einzige wirkliche freiheit, alles andere ist an bedingungen geknüpft

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freiheit

heißt , daß man gehen kann wann man will !

hat mich auch sehr berührt, dennoch kann auch ich es verstehen, wenn jemand keine kraft, keine hoffnung und einfach keine lust mehr hat.

für sie ist es sicher eine befreiung.

der gedanke aber, das dies jemand aus meinem freundeskreis sein könnte, macht mir unglaublich angst.

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und wenn es dann so ist, dann ist es so, es hat dann seinen grund.
wäre es denn dann anders gegangen, dann wäre der andere weg auch eingeschlagen worden.

es hört sich simpel an, ist aber genau so, da hilft kein hadern und kein zetern.
es hilft allemal die trauer über den verlust...

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Leben nehmen,

so ganz generell, heisst für mich allerdings: Jedwede Freiheit beenden. Freiheit heisst für mich: Das tun und lassen zu können, wo einem der Sinn nach steht.

Wenn man tot ist, auch wenn man sich "frei" dazu entschlossen hat, dann kann man garnix mehr machen. Das ist das Ende der Freiheit, dann sind nichtmal mehr die Gedanken frei, dann ist man einfach nur noch tot. Frei sein geht anders.

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und trotzdem

... meine ich, dass man einen menschen, auch sich selbst, niemals aufgeben sollte, selbst wenn weitere hoffnung dem anschein der realität widerspricht.

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mir ging's allerdings noch nicht so schlecht wie der person, die den abschiedsbrief geschrieben hat.

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Welch traurige Neuigkeiten. Mein
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Das Internet vergisst (Dich)
nicht.
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ach du meine güte.
by stapel (27.10.16, 21:28)
Tut mir sehr leid.
Ich denke an die kleinen Nasen.
by seewolf (27.10.16, 16:31)
R.I.P. don
papp wir werden dich vermissen... Wer mehr wissen möchte darf sich bei...
by don papp (27.10.16, 08:20)
:o) ist nicht
auch ihr geburtstag jetzt irnzwann?
by plautze (25.03.16, 16:37)

by don papp (23.03.16, 07:35)
^
by plautze (16.03.16, 00:49)
mist, verpasst……
by don papp (21.02.16, 10:16)
endlich wieder bergauf. so
ists gut.
by don papp (17.02.16, 17:07)
… wieviele kätzchen und häslein
muss ich wohl retten um meine karmische bilanz aus...
by don papp (06.02.16, 14:16)
Ja. Eh. Hotel ohne
Reha hätte mehr Sex. Gutes Bessern jedenfalls.
by boomerang (04.02.16, 12:16)
reha im hotel, kann
man machen...
by don papp (04.02.16, 09:41)
mit verlaub fuck the fucking
fuckers
by don papp (16.01.16, 14:04)
Tschüss David Bowie
by don papp (11.01.16, 10:06)
nur mut, es geht
auch immer wieder was mit aufwärts.
by plautze (13.12.15, 01:30)

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