die neue partei ist im aufwind

so, da haben wir ja wieder wahlkampf in deutschland, in gut sieben wochen soll bundestagswahl sein: in den strassen hängen jede menge plakate mit lächelnden politikern drauf. in den fussgängerzonen haben die parteien stände aufgebaut und die politiker halten wahlreden. soweit nichts neues im wahlkampf. ganz neu dabei ist diesmal aber eine partei: die linkspartei, die auch viele wählen wollen.

mit der linkspartei sind zwei gruppen zusammen gekommen. das ist ein bisschen so, wie wenn zwei projektteams von unterschiedlichen projekten zusammenarbeiten sollen: man kennt die anderen kaum. die politiker aus der linkspartei müssen auch irgendwie miteinander klarkommen. auf der einen seite sind da die politiker aus der pds, das ist eine partei aus ostdeutschland. die gab es auch schon früher in der ddr - nur unter einem anderen namen - und sie wird heute noch von sehr vielen menschen ist ostdeutschland gewählt.
auf der anderen seite sind politiker, die vorher in der spd waren - also in der sozialdemokratischen partei. die sind aber enttäuscht von ihrer alten partei. sie sagen: was die spd da in letzter zeit macht, das gefällt uns überhaupt nicht. sie meinen, die spd habe zu viel für die großen firmen getan und für menschen, denen es eh gut geht und nicht genug für menschen, die wenig kohle haben oder arbeitslos sind. das finden die ungerecht und das wollen sie ändern. um wirklich etwas zu ändern, müssten die politiker der linkspartei gewählt werden und dann in die regierung kommen.

in ostdeutschland hat die linkspartei super chancen. im westen wird sie wahrscheinlich nicht besonders viele Stimmen bekommen aber in ganz deutschland steht sie immerhin an dritter stelle. denn viele sind ganz einfach unzufrieden: mit der politik, mit der wirtschaftlichen situation, weil es so viele arbeitslose gibt und aus protest wollen sie dann die linkspartei wählen. um es den anderen parteien mal so richtig zu zeigen. dass die linkspartei es besser könnte als die anderen, das glaub ich aber kaum.

das beste an der neuwahlsache is ja, dasses kurz und schmerzlos schnell vorbei sein wird... dann könnense ihre plakate wieder einpacken und sendezeit für andere dinge hernehm

Hübsch, wie Herr Lafontaine unermüdlich und uneigennützig für die einfachen Arbeiter und gegen die Bonzen kämpft, nicht wahr, ohne dass ihn seine zweistelligen Millionenkonten, Villen, verschiedene gutdotierte "Berater"- und "Medien"-Verträge dabei belasten, von seinen und (denen seiner ehemaligen SED-Genossen) inzwischen in Vergessenheit geratenen Affären ganz zu schweigen...

hat sich lafontaine nicht schon auf dem spd-parteitag 1998 dafür ausgesprochen, die sozialleistungen zu kürzen?